....oder die Sage von den Unwägbarkeiten des Lebens.
Ist es nicht tragisch? Da sind sich ein einziges Mal alle Experten wirklich einig. Wirklich alle Experten, Glaskugelschauer und Nostradamus-Leser sind felsenfest davon überzeugt, das sich derartiges nie und nimmer mehr ereignen wird. Selbst hartgesottene Berufspessimisten bleiben in den Startlöchern und schweigen.
Doch dann, völlig unerwartet, kompromisslos und gnadenlos geschieht, was nie hätte geschehen dürfen:
Seltsame, weiße, kristalline Gebilde rieseln trotzig gen Erde und machen allen Vorhersagen den Garaus, lassen unsere Zukunfts- und Wetterforscher vor Entsetzen starr werden.
Da müht sich die Zunft seit Jahrzehnten den Klimawandel zu erklären, dass Mallorcanische Ballermannfeste demnächst an der Nordseeküste stattfinden und unsere Jugend nur noch mit Lendenschurz und Sonnenhut durch Deutschlands Wüsten wandelt.
Und dann, ja dann....
Zum ersten Male wieder seit dem harten Nachkriegswinter anno ungefähr 1947 geschieht es und Millionen sehen ihn zum ersten Mal !
Schnee, so viel Schnee über dem klimaverwandeltem Deutschland.
Und für eine kurze Weile hört die Welt auf sich zu drehen, stehen alle Räder still.
Wobei dass natürlich auch daran liegen mag, dass verständlicherweise niemand ernsthaft derartiges erwartet hätte. Warum also Winterreifen auf die neuen Abwrackprämien-Autos oder die LKW´s aufziehen. Oder ICE´s Pulverschneesicher produzieren.
Und wer würde sich in diesen Zeiten der Erderwärmung -und sei es zum Spaß- Vorräte an Streusalz anlegen. Selbst erfahrene Salzproduzenten hätten niemals mehr damit gerechnet, dass auf einen Herbst ein Winter folgen würde.
Und so kam es dieser Tage wie es unvermeidlicherweise kommen muste. Der völlig unerwartet über das Land hereinbrechende Winter stürzte Deutschland in das Streusalzchaos. Woher nehmen, wenn nicht stehlen. Was wohl wörtlich zu nehmen ist.
Und so wurde aus einem unbeachtetem Gut über Nacht eine schier königliche Kostbarkeit. Streusalz, das Gold der Neuzeit. Edel, kostbar und kaum noch zu bezahlen. Schlägereien an der Baumarktkasse um die letzten Säcke, Selbstschussgesicherte Streusalzhallen und verzweifelte Versuche, bei unseren rumänischen Freunden wenigstens ein paar Tonnen der wertvollen Ware zu ergattern.
Deutschland versank für kurze Zeit in Anarchie und Streusalzmangel und an den Streusalzbörsen explodierten die Kurse.
Meine Güte. Nichts, aber auch wirklich nichts ist dieser Tage mehr so, wie es sein sollte.
Donnerstag, Januar 14, 2010
Weihrauch,Myrre und Streusalz
Eingestellt von Dietmar um 1:55 PM
Labels: Einsichten und Ansichten, Wirtschaft
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