Was eine Schlappe für die SPD. Fairerweise gilt allgemein: Es scheint die Zeit der kleineren Parteien angebrochen zu sein. Aber unter dem Strich dürfte die Situation für die SPD inzwischen existenzbedrohend sein. Nicht nur im Bund, auch in den Ländervertretungen verschwindet immer mehr ihr Mythos von der großen Volkspartei. Ein paar Jahre nach Schröder heisst es nun, die Agenda 2010 war der Anfang vom Ende. Dazu ein bisschen Rente mit 67 und fertig (Anm. der Redaktion: Fix und fertig)ist die SPD.
Die SPD in der Selbstfindungskrise. Nachdem ein hemdsärmeliger Schröder die Partei auf unternehmerischen Rechtskurs gebracht hat und die Bürger von der Straße immer mehr das Soziale im Parteinamen vermisst haben, in der Koalition ein Kurs der Mitte geführt wurde, soll nun ein Linksruck die Partei wieder retten. Und da scheut man sich nun in aller Verzweiflung auch nicht, die Linken als möglichen Partner zu nennen.
Eine heikle Situation. Die soziale Mitte, den Mix aus Unternehmertum mit dem Anspruch, die sozialen Belange des Volkes nicht aus den Augen zu verlieren, besetzt die CDU. Die Linke Seite gehört -wem sonst- nun den Linken. Was bleibt da für die SPD? Ganz breit aufstellen, sagt Schäfer-Gümbel. Von dem man seit der Hessenwahl ja nicht viel gehört hat. Also die ganze Palette von rechts bis links abdecken, aber schön brav linken Kurs fahren.
Glücklicherweise hat man ja noch ein paar Asse im Ärmel. Und ein solches Ass ist wohl auch die uns noch aus Funk und Fernsehen gutbekannte und als "was-interessiert-mich-mein-Geschwätz-vor-der-Wahl-Politikerin" geschätzte Andrea Ypsilanti.
Können sie sich noch an das hessische SPD-Wahl-Debakel erinnern? So mancher SPD-Getreue tuschelte damals unter vorgehaltener Hand, dass die hochgeschätzte Andrea nicht nur die Hessen-SPD in Schwierigkeiten gebracht hat, sondern auch bundesweit größtmöglichen Image-Schaden angerichtet hat, die SPD zerkegt hat.
Doch jetzt klingt das ganz anders. Wow, eine tolle Frau, die Ypsilanti. Was war das damals ein toller Erfolg bei der Hessenwahl. Wenn halt der böse Walther mit seinen Weggefährten nicht gewesen wäre. Ein Superjahr für die SPD. Ypsilanti for Kanzlerin. Eine wahre Ypsilantimania scheint da jetzt auszubrechen. Schäfer-Gümbel: Von Hessen lernen. Super. Von den Schmuddelkindern zur Avantgarde. Danke für das Gespräch - Ganz sicher nicht.
SPD - Sozialistische Partei Deutschland. Ich freu´ mich drauf. Da hofft die junge Garde wohl demnächst darauf, mit neuem Kurs vor allem in den neuen Bundesländern wieder Stimmen fangen zu können. Obwohl: Wenn schon Links, warum dann nicht gleich richtig Links.
Und mit der Nahles hat man ja noch eine weitere Friedensstifterin, die bekannt für ihre vermittelnden und einigenden Worte ist, eine Frau, welche die Partei zusammenhalten könnte im trauten Linksruck. Und vielleicht kann man ja auch noch Alice Schwarzer für eine Führungsrolle in der "Neuen-SPD" gewinnen. Erneuerung von Grund auf.
Schauen wir mal ein paar Jahre in die Zukunft. Träumen wir mal ein bisschen mit der Ypsilanti. Die Stasi-Archive sind endgültig verschlossen, SPD und die Linken sind in trauter Einigkeit verschmolzen und aus den SPD-Ruinen wie Phönix aus der Ache ist eine neue starke Macht erwachsen. Die SEPD, die sozialistische Einheitspartei Deutschland. Natürlich ganz breit aufgestellt. Ist das nicht traumhaft?
Arme SPD !
Ich bin mir nicht sicher, ob dieser Partei zu viel Links wirklich gut tut.
Und bei all dem: Wer spricht eigentlich noch von den Grünen? Außer den Grünen selbst natürlich.
Mittwoch, September 30, 2009
Linkspartei SPD
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2 Kommentare:
Sehr richtig "Linkspartei" in Anführungszeichen zu setzen im Fall der SPD.
Entgegen der in den Medien gestreuten Meinung hat die aktuelle SPD mit "links" (= wenn man so will = sozial) ungefähr so viel gemein, wie Guttenberg mit kompetenter, intelligenter Bewertung der wirtschaftlichen Situation.
http://4gang.wordpress.com/2009/09/15/gegen-die-spd-fur-die-spd/
http://www.nachdenkseiten.de/?p=4228
Viele Grüße
Heinz
Das genau ist das Problem der SPD. Sie hat sich spätestens mit Schröder von ihrem Image als Partei des Volkes verabschiedet. Und nun will man sich neu "links" profilieren, doch da stehen jetzt schon die Linken. Quo Vadis nun, SPD.
Übrigens finde ich diese Einteilung in Rechts und Links nicht sehr glücklich. Die CDU ist genau so wenig eine rechte (nationalistische) Partei wie die SPD eine linke (Marxistische/Kommunistische).
Wobei die Linken wohl wirklich eine linke Partei sind. Und die SPD sollte nicht weiter nach links rücken, sondern wieder mehr soziale Verantwortung in ihr Programm schreiben.
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