Sonntag, März 01, 2009

Ypsilantis Krokodilstränen

Meine Güte, ist das traurig. Ich habe ja schon viel erlebt, aber ein so mitleidserregendes Schicksal ist selten. Stellen sie sich eine Frau vor. Mit den besten Absichten, ihre Tatkraft zum Wohl der Allgemeinheit einsetzend, mit heeren Idealen, ihre persönlichen (Macht)ansprüche würdevoll zurückstellend, ehrlich, aufopfernd kämpfend, sympathisch, klug, wunderschön fast feenhaft, mitfühlend, kompromissfähig, teamfähig, sozial engagiert und und und ...
Ach, es fällt so schwer, eine so perfekte Frau zu beschreiben.
Und genau so eine Frau ist es wohl ...


...der Genossin Ypsilanti jeden Morgen und 30mal am Tag begegnet, wenn sie mal wieder selbstverliebt in den Spiegel sieht.

Und welch trauriges Schicksal!
Diese von den Göttern erschaffene Frau ist umgeben von Heuchlern, Machos, Verrätern, unfähigen Mitgenossen, bösen Köchen und Wölfen aus der eigenen Partei. Und natürlich von Wählern, die nie auch nur im entferntesten ahnen konnten, welch gutes und wohlmeinendes Herz in diesem wundervollen Geschöpf schlägt.

Und so ist es nur verständlich, wenn diese begnadete und so missverstandene Politikerin dicke Tränen vergiesst und in einem verzweifelten Aufschrei der Wut verkündet:

Alle sind Schuld, alle, alle alle ...
Nur ich nicht. Ich habe mir nichts vorzuwerfen, ich habe nicht gelogen, ich habe einen perfekten Job gemacht, ich habe alles für das Team getan, ich habe jeden Einzelnen umworben mit meinem sirenenhaften Gesang, ich bin perfekt. Ich habe keine Schuld, bin nicht verantwortlich für den Untergang der SPD, nein, nein, nein ...
Alle anderen sind böse, arrogant, teamunfähig, voll der Lügen. Und wenn ich ein Mann wäre, wäre sowieso alles anders gelaufen.

Ja, ein fürwahr trauriges Schicksal.
Eine begnadete Politikerin in einer Welt der Wölfe, Unfähigen, Verräter, Lügner und Machos.

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