Aus aktuellem Anlass eine kurzfristige Änderung.
Anstelle des erotischen Abenteuers "Erotik und Poesie in Zeiten der Krise" gestatten wir uns, ihnen die Neu-Verdichtung von "Romeo und Julia" zu präsentieren.
Lassen sie sich verzaubern von "Ypsi und Ulrich", dem Liebespaar der Moderne. Ein tragisches Werk um Intrigen, Schmerz und Leidenschaft.
Ähnlichkeiten mit noch lebenden Politikern sind rein zufällig und natürlich nicht gewollt.
Frühling 2008.
Die Sonne neigte würdevoll ihr güldenes Haupt, um der Nacht Platz zu machen.
Einer Nacht geprägt von tausenden funkelnder Sterne und einem Mond, dessen anmutiges Licht die Landschaft in ein orientalisches Märchenreich zu verwandeln schien.
Ein milder Abendwind hauchte seinen Odem verheißungsvoll über das Land und berichtete vom leisen Wispern verliebter Seelen überall.
Doch all die Schönheiten der Nacht konnten Ypsi nicht ereichen. Still und voller Wehmut dachte sie auf ihrem Balkon zurück an jenen so schicksalsträchtigen Tag. Den 27. Januar anno 2008.
Ihr sonst so leidenschaftliches Antlitz wirkte verhärmt und leer ob der schier unerträglichen Wirren des Lebens.
Sie wollte es sich nicht eingestehen, doch dieser einzige Tag hatte ihr Leben zerstört, all ihre hochfliegenden Träume und Fantasien von einer besseren Welt voller Liebe, Koalition und Leidenschaft.
Und es war Roland gewesen. Roland, der Koch, von dem sie träumte, wenn sie sich des Nachts einsam in ihrem Bett umher wälzte. Er war es, der ihre Träume so zerstört hatte, der ihrer Liebe nie wirklich würdig gewesen war.
Zwar hatte er keine Macht mehr über sie, ihre leidenschaftlichen Triebe. Doch auch ihre eigenen Träume und Fantasien der Macht schienen zerstört auf ewig.
Was sollte diese Leben noch für einen Sinn ergeben, wofür kämpfen, wo doch das Ziel so unerreichbar fern.
Zumal auch Dagmar, einst Freundin und Genossin in Zeiten stürmischer See, sie hintergangen hatte. Ausgerechnet mit eben jenem Roland, dem Koch ihrer schlaflosen Nächte. Wenn sie vor Glut erzitterte und seinen Namen im Schlaf hauchte. "Roland, ach Roland..."
Nie hätte Ypsi diese Schmach für möglich gehalten. Sollte hier das Ende all ihrer wundervollen Fantasien sein? Für die sie so hart gekämpft, gelogen, intrigiert und alles auf´s Spiel gesetzt hatte.
"Dagmar, diese intrigante...." Voll der Verzweiflung ballte sie ihre zartgliedrigen Finger zu Fäusten und schrie ihren Schmerz unerhört gen Himmel:
"Roland, was hast du mir angetan? Dagmar, du....." Ihre weiteren Wehklagen nahm der Wind hinfort und trug sie weit über das Land.
Und es vergingen Monate des bangen Wartens, auf eine neue Liebe, Hoffnung und Erlösung von der Pein und Schmach. Viele Freunde waren ihrer in dieser Zeit der Depression überdrüssig, bezichtigten sie des Verrats, der Lüge und der ungezügelten Triebhaftigkeit.
Doch was sie nie für möglich gehalten hätte sollte geschehen. Das Jahr neigte sich schon seinem Ende zu, da erschien vor ihrem Balkon Ritter Ulrich. Ritter Ulrich-von-der-Linken. Und sang eine Ballade, so wunderschön und ergreifend.
Voller Liebe und Anmut, voll der Versprechungen, die Ypsis sich nach solcher Liebe verzehrende Seele tief berührte.
Und es war nicht ihr Verstand, sondern ihr Herz, welches ihre längst verschütteten Triebe und Leidenschaften wieder erweckte. Welches ihr zuflüsserte: " Ja, Ja... Das ist die Errettung. Deine Erlösung von Pein und persönlicher Schmach"
Doch Ulrich sollte nicht alleine kommen, ihr Gefallen zu erweisen.
Auch Oscar, Gregor und nicht zu letzt auch ihr verloren geglaubter Jugendfreund Tarek stimmten ein in den Chor der Liebe, der geistigen Koalition, umwarben sie zärtlich mit ihren holden Stimmen.
Und so schöpfte Ypsi neue Kraft aus der Liebe, gab sich der Leidenschaft und dem zärtlichen Spiel ihrer Freunde mit ganzem Herzen hin.
Vergessen Roland, Dagmar und die anderen Ungetreuen. Die Zukunft erschien Ypsi wieder lebenswert, ihre neu erwachte Fantasie beflügelte sie, hob sie in nie zuvor gekannte Höhen. Und so rief sie voll des Mutes von ihrem hohen Balkon herab: Auf, Auf, ihr tapferen Freunde. Schreiten wir mutig voran in eine bessere Zukunft."
Noch ahnte sie nichts von neuem Unheil. Noch hörte sie nicht die aus dem Dunkeln ihrer Seele leise flüsternden Stimmen: "Sei deiner Liebe nicht zu sicher. Zu oft enttäuscht sei vorsichtig"
Und so, noch während sie voll des Glücks schier zu schweben schien, betrat unbeachtet aus dem Hintergrund ein neuer streitbarer Recke in ihr Leben. Ritter Walter-von-der-Rechten. Ein kühner und zu allem entschlossener Held. Ein alter Freund aus der Jugend besseren Zeiten. Den sie in hochmütigem Stolz verschmäht und des Hofes verwiesen. Der in stiller Kammer finstre Pläne schmieden sollte, seiner Rache Durst zu stillen.
Und so begann eine neue Zeit der Prüfung. War es wirklich wahre Liebe, die Ulrich, Gregor und all die anderen für sie empfanden? Welch´ finstere Pläne sollten Roland, Dagmar und Walter schmieden, um das neu aufkeimende Pflänzchen Hoffnung doch noch zu zerstören?
Die Zukunft wird es weisen.
Montag, Oktober 27, 2008
Ypsi und Ulrich
Eingestellt von Dietmar um 3:04 PM
Labels: Erotik und Poesie, Politik
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