Sonntag, Oktober 26, 2008

Prof. Sinn tritt ins Fettnäpfchen

Auch hier soll vorangestellt werden:
Das ist keine Satire, was es Neues von unserem IFO-Instituts-Boss zu erzählen gibt.
Sie wissen schon. Das ist der, mit den super Vorschlägen für eine florierende Wirtschaft.
1. Niedrige Löhne
2. Keine Lohnsteigerungen
3. Niedrige Löhne
4. Keinen Mindestlohn
5. Nur minimale Lohnsteigerungen höchstenfalls, besser aber keine.
Starker Typ und beliebt vor allem bei den Arbeitnehmern.
Siehe auch hier: Prof. Sinn sinniert


Da dürfen es dann auch mal so richtig coole Sprüche sein wie im IFO-Standpunkt 90:
Wenn Frau Merkel bei ihren Bürgern zu Weihnachten nicht nur gute Gefühle wecken will, sondern ihnen wirklich Gutes tun will, dann sollte sie keinerlei Kompromiss in der Mindestlohnfrage zustimmen. Nicht das Christkind, sondern der Teufel hat sich den Mindestlohn ausgedacht.
Und warum brennen so viele französische Busse? Liegt am Mindestlohn (oder vielleicht mit anderen Worten: an den zu hohen Löhnen?), zumindest gem. Herrn Sinn. Einem Neoliberalen alter Schule.

Man hat ja unglücklicherweise und fast beängstigend in letzter Zeit nichts mehr von ihm gehört. Vielleicht aus Altersgründen, vielleicht bastelt er gerade an seiner neuen Brandrede mit dem Titel:
"Warum niedrige Löhne die Wirtschaft ankurbeln."
Das predigt er ja schon seit Jahrzehnten, doch so richtig die Lösung für alle anstehenden Probleme der Menschheit hat er noch nicht gefunden.

Aber jetzt aktuell musste er sich dann doch mal wieder in die Schlagzeilen bringen.
Sein neustes Statement, brandaktuell:
Lohnerhöhungen sind Gift für....
Äh, sorry, alte Gewohnheit.

Nein. Diesmal vergleicht er die krisengeschüttelten Bankmanager mit Juden.
In der Weltwirtschaftskrise 1929 habe man halt die Juden als die schuldigen Sündenböcke gefunden, Heute die Bankmanager.

Offen lässt Herr Sinn aber in seinem Statement, ob man die Bankmanager denn nun auch wie damals , vorsichtig ausgedrückt, unter Verschluss halten soll.
Vielleicht sollte Herr Sinn erstmal kalt duschen, bevor er sich mit solchen Reden in die Öffentlichkeit begibt.
Seine jahrzehntelangen Bemühungen im Kampf gegen das Proletariat, gegen die überbezahlten und schamlos das System ausbeutenden Arbeitnehmer hat man ihm wohl verziehen. Man kennt ihn ja schließlich und gerne wird er immer mal wieder als Gegenpol in Talkshows eingeladen. Um dann dort zu verkünden: Hohe Löhne... naja, sie wissen schon.
Aber jetzt begibt er sich auf gefährliches Glatteis. Es gibt dann doch gesellschaftliche Gruppen, mit denen sich auch ein Prof. Sinn nicht anlegen sollte.


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