Donnerstag, Oktober 02, 2008

Bayern in Rot

Ja moi oder so. Die politische Welt verändert sich extrem. Und sie wird richtig bunt.
Hessisches Hellrot-Dunkelrot-Grün,, Bayern Bayernschwarz-Gelb,bundesweit Rot-Schwarz, Hamburger Schwarz-Grün.
Österreich rückt nach rechts, Deutschland rückt nach links, Hessen rückt noch viel weiter nach links, Brandenburg sowieso und Bayern? Nach dem hessischen Beck nimmt jetzt auch der bayrische Beckstein seinen Hut.

Bayern ist jetzt fest in roter Hand. So sieht es zumindest die SPD. Nach der drallen Nahles-Dirndl-Schau jetzt das sensationelle Wahlergebnis der SPD. Selten war der Jubel so groß, die Emotionen so überschäumend, der Jubel so gigantisch.
Mehr als 18% hat die große rote Volkspartei in Bayern erreichen können. Und damit hat die SPD ihre optimistischen Erwartungen übertroffen. 15% + X , locker erreicht.
Und dementsprechend groß auch die Sprüche der Genossen. Wenn man schon sonst nicht viel zu lachen hat, muss man sich halt über tiefe Einblicke und kleinste Prozente freuen.


So sind sie halt, unsere Politiker. Immer optimistisch, immer alles schönreden.
Dabei bin ich mir jetzt gar nicht so sicher, ob dieser Wahlausgang wirklich so gut für diese stolze urtypische Bayern-Nation ist. Wie im Rest von Deutschland fängt jetzt auch hier das Gezerre, die verzweifelte Suche nach Koalitionen und Kompromissen an.

Mal nüchtern betrachtet, glaube ich, das inzwischen mindestens 60% der politischen Energie unserer Führungsriegen in der Suche nach mehr oder weniger faulen Kompromissen verschwindet. Dabei ist man sich ja oftmals eigentlich einig. Doch wie soll man das dem Wähler vermitteln. Also werden neben den Kompromissen vor allem vor der Wahl auch verzweifelt Unterschiede in den politischen Positionen gesucht. Um sich abzugrenzen.

Die restlichen 40% benötigt man dann, um seine Machtposition auszubauen. Wie im Fall Ypsilanti. Da wird alle Energie in die Schlacht geworfen, um die eigenen Ziele zu erreichen. Da wird gedroht, geschmeichelt und gelogen. Alles zum Wohl des Volkes?

Jedenfalls scheint die Zeit der großen Volksparteien vorbei. Und was kommt jetzt?
Das Vielparteienzeitalter? Jedem seine eigene Partei. Die Freien, die Grünen, die Roten, die Schwarzen, die Lilanen, die Konservativen, die Fortschrittlichen, die Veganer, die Sado-Maso-Partei, die Europäer, die Anti-Europäer, die Partei der Bankenkrise-Geschädigten .... Werden die nächsten Jahrzehnte geprägt sein von Kompromissen, Zwangsbündnissen und fruchtlosen Diskussionen? Gibt es statt Antworten nur noch ewigwährende Schaukämpfe?

Wenn eine große Volkspartei sich schon so riesig freut über ein Wahlergebnis von 18%, wieviel Parteien werden sich dann wohl künftig zusammenschließen müssen für eine Mehrheit? Natürlich könnte man sage, das ist Ideenvielfalt und demokratisches Selbstverständnis. Doch wenn schon die Koalition zweier Parteien so kompliziert ist, was z.B. erwartet die Republik bei einer 5 Parteien-Koalition?

Irgendwie war das früher alles viel einfacher. Da pendelte die FDP zwischen CDU und SPD hin und her und war das alleinige Zünglein an der Waage. Doch heutzutage gibt es so viele gespaltene Zungen, dass man kaum noch ein Wort versteht im Getöse um die Macht im Staat.





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