Irgendwann beim Fernsehen kam mir mal der Gedanke.
Die Dresdner Bibliothek. Neu aufgebaut um die wertvollen kulturhistorischen Schätze aus Jahrhunderten zu bewahren. Bücher, die uns einen geschichtlichen Rückblick erlauben auf die Kultur unseres Volkes und Vergangenes bewahren.
Doch wird es jemals auch eine Dredner CD- oder Videothek geben? Kann ich mir persönlich nicht vorstellen. Was hinterlässt unsere moderne Wegwerfgesellschaft unserer Nachwelt an erhaltenswerten Schätzen?. Abgesehen natürlich von terrapie.de´s kulturhistorisch wertvollem Blog, den sicherlich Millionen Deutscher im nächsten Jahrhundert noch als zeitgenössisches Relikt lesen werden. Wenn Lesen bis dahin noch gelehrt wird.
Vielleicht begradigte Flussläufe und Flüsse, in denen nichts mehr lebt?
Statt goldbeladener Piratenschiffe verrotten Atom-U-Boote auf dem Meeresgrund.
Dieter Bohlen als der Mozart des 22ten Jahrhunderts?
Fragen wir doch mal einen Jugendlichen nach der "Meuterei auf der Bounty"
"Klar, kenne ich. Schokoriegel mit Kokos drin"
Und Karl May?
"Hat der nicht in der letzten Pop-Stars-Staffel mitgemacht?"
Und Kohl?
" Pfui, mag ich nicht. Schmeckt ekelhaft"
Unsere Gesellschaft ist schnelllebig und vergesslich geworden. Was Heute noch top ist, wird Morgen schon ultraout. Ein neues Handy jedes Vierteljahr, Immer schneller, immer weiter, immer höher in kürzerer Zeit. Als die CD die Langspielplatte ablöste, war ich anfangs dem Irrglauben verfallen, CD´s seine unzerstörbar und für die Ewigkeit. Inzwischen bezweifle ich, dass meine CD´s in 20 Jahren noch irgendeinen Wert haben. Im Gegensatz zu meiner Schallplattensammlung.
Erstens weil die CD laut Wissenschaft nur eine maximale Haltbarkeit von 10 Jahren haben.
In Kinderhand max. 3 Wochen und ansonsten nur schockgefroren und aromaversiegelt. Und zweitens weil es dann wohl keine CD-Player mehr geben wird.
Wesentliche Inhalte meiner Festplatte sichere ich auf einer zweiten Festplatte und zweifach auf DVD. Wichtiges drucke ich aus, weil Papier auch Kratzer und Abstürze überlebt. Das papierlose Büro. Momentan die größte Utopie.
Haben sie nicht auch manchmal den Wunsch, die Welt möge sich etwas langsamer drehen? Und eben nicht alle Jahre ein schnellerer PC, ein besseres Handy, ein reditestärkerer Fond, ein noch ultraflacherer Bildschirm und eine noch farbkräftigere Playstation auf den übersättigten Markt kommen?
Warum haben wir es eigentlich so eilig?
Wollen wir vor unserem Tod noch die Playstation 17ultra cx erleben?
Oder ist es nur die Werbung, die uns einredet, die Welt müsse sich schneller drehen?
Und was war eigentlich noch mal das Thema diese Artikels?
Keine Ahnung - vergessen.
Ich drehe jetzt die Uhren rum, nehme mir ein Buch oder einen alten Heinz-Rühmann- oder Agatha-Christie-Film und einen heißen Kakao und setze mich vor meinen total überalterten 66er-Röhren-Bildschirm.
Wenigstens etwas, das noch Beständigkeit hat in unserer ultramodernen Welt.
Nur meine Kinder dürfen mich dabei nicht erwischen. So was untergräbt die Autorität der Eltern.
Dienstag, März 11, 2008
Der Wegwerfartikel
Eingestellt von Dietmar um 10:40 AM
Labels: Einsichten und Ansichten
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