Geahnt hat man es ja schon lange: Das Böse ist immer noch unter uns.
Da hat sich seit dem finsteren Mittelalter wenig geändert. Vielleicht sind die Methoden etwas subtiler geworden. Statt mit Schwert und Daumenschraube auf dem Pferd heute mit Aktenkoffer und Mercedes. Und nach dem Eintreiben und Ausbeuten des gemeinen Volkes nach Liechtenstein.
Und was früher die Fürsten, das sind jetzt die Politiker.
Und wie sieht es mit der Kirche aus?
Die Kirche kämpft erbittert mit ihren mittelalterlichen Wurzeln und wird zerrissen zwischen den Anforderungen unserer modernen Gesellschaft und ihrem Verhaften an Althergebrachtem. Neuestes Beispiel das Alkoholverbot in Ungarn. Da wird der Gottesdienst mit anschließendem Messwein zum Problem. Eher selten hört man von Pfarrern, die ihren Führerschein wegen übermäßigem Messweingenuss verloren haben. Doch das könnte sich jetzt ändern. Obwohl ich Dom Camillo auf seinem Fahrrad in göttlicher Mission eher sympathisch finde.
Ganz hart trifft es ja die Jugend in St.Blasien. Vorbei die Zeiten des lustigen und unbeschwerten Treibens. Der ortsansässige Schleckermarkt hat Ärger mit dem kirchlichem Vermieter und erhielt Komdomverbot. Das könnte jetzt zumindest in dieser Region die befürchtete Zuspitzung der Alterspyramide verhindern. Allerdings sind damit auch dem ungeschützten Verbreiten des Bösen Tür und Tor geöffnet. Und damit hat die Kirche ja ein echtes Problem.
Machen wir doch mal die Probe. Das soll ja ganz einfach sein. Einfach mal in der nächsten Bundestags- oder Aufsichtsratsitzung ein stilles Gebet gesprochen. Wer reagiert ist vom Teufel besessen. Da muss dann ganz schnell ein Exorzist herbei eilen und sagen:" Feindliche Sturmschar der Hölle, teuflische Bande - weiche."
Also was früher die Opposition erledigte, macht jetzt die Kirche ganz professionell.
Zumindest in der Theorie.
In der Praxis kommt auf uns in Deutschland aber laut Vatikan ein exorbitantes Problem zu. Denn die deutsche Bischofskonferenz weigert sich beharrlich, Teufelsaustreiber zu nominieren. Obwohl der Vatikan in jeder der Diözesen mindestens einen für erforderlich hält. Und das sind über 3000 weltweit. Da können jetzt alle entlassenen Kirchendiener wieder neue Betätigungsfelder und Arbeitsplätze finden. Die päpstliche Universität Regina Apostulorem bietet eine spezielle Ausbildung zum geprüften Exorzisten an. Es lebe der Aufschwung und das Böse im Menschen.
Leider geht da der Aufschwung wie in der Gentechnik wieder an den Deutschen vorbei. Wir müssen wohl noch ewig mit der Arbeitslosigkeit, normalen statt geklonten Schafen und dem Bösen im Menschen leben.
Obwohl ich andersrum auch ein komisches Gefühl hätte. Stellen sie sich vor, sie sitzen im österlichen Gottesdienst und hinter ihnen murmelt ein schwarzgekleideter Mönch vor sich hin. Sie drehen sich mit erhobenem Zeigefinger um und fünf Minuten später stürmen die vatikanischen Einheiten mit Knoblauch, silbernen Kugeln und Weihwasser die Kirche. Und diese vermummten Gestalten versuchen dann, ihnen den unreinen Geist auszutreiben.
Nein danke.Nicht alles Mittelalterliche ist wirklich erhaltenswert.
Sonntag, März 23, 2008
Exorzismus und Kondome im Kampf gegen das Böse
Eingestellt von Dietmar um 11:14 AM
Labels: back to the roots, Religion und Kirche
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