In Gedenken an unseren Reporter: Teil 2 der spannenden Abenteuersaga unseres dahingeschiedenen Reporters Fearless Joe. Welches entsetzliche Geheimnis verbirgt sich hinter den Türen des Bunkers. Warum musste er so früh aus dem Leben scheiden?
Fortsetzung - zweiter und letzter Teil:
Quälend langsam verstreichen die Minuten. Seltsamerweise wird meine Tarnung nicht entdeckt und so - irgendwann nach endlosen Minuten der Qual(auch das erinnert mich irgendwie ans Aerobic-Center) - marschieren wir in den Bunker hinein.
Drinnen ist es kalt und zugig. Grelles Licht sticht in meine brennenden Augen und macht mich fast blind.
Wir befinden uns in einer Art riesiger Fabrikhalle. Laut dröhnen Maschinen und Fließbänder und und der Lärm bringt meine Trommelfelle zum erzittern.
Fast blind, taub, nur noch ein Schatten meines sonst so starken Ichs lasse ich mich von der Masse treiben. Bis wir schließlich vor einem gewaltigen Fließband halten, welches mit atemberaubender Geschwindigkeit an uns vorbeizieht.
Auf dem Band ziehen Tausende mir unbekannter immer gleicher gelblicher Gegenstände schemenhaft an mir vorbei. Seltsam anmutende gelbe Kugeln, an denen ein ebenfalls gelber Griff mit zwei Gefahr signalisierenden feuerroten Knöpfen befestigt ist.
Aus riesigen Lautsprechern tönen jetzt Stimmen, gefolgt von lauter psychotischer Musik. Zerstörerisch, bis in die allerletzte Gehirnzelle vordringend.
Wirre Gedanken schiessen durch meine letzte noch intakte Gehirnzelle:
"Ein Ausbildungslager der AlQuaida auf dem Mond. Die Produktion biologisch-atomarer Handgranaten"
"Ausserirdische bereiten einen Angriff auf NewYork vor. Wo bleiben bloß Will Smith und seine Men in Schwarz.
Heimlich und mit letzter Kraft entwende ich eine dieser gelben Waffen und verlasse das Fließband. Niemand scheint auf mich zu achten. Und so gehe ich langsam, frierend, zitternd und schweißüberströmt weiter. Bedeckt mit dem teerartigen, schwarzen Niederschlag der Straße.
Weiter hinten entdecke ich eine Türe an der zu lesen ist "-=}.§´´häh}}-"
"Was soll jetzt noch passieren? Kann es noch schlimmer kommen?" denke ich.
Und es kommt schlimmer, viel schlimmer als in meinen schlimmsten Alpträumen.
Die gelbe, ausserirdische Waffe handgranatenartig vor mich haltend, öffne ich vorsichtig die stählerne Tür.
Quietschend, Zentimeter für Zentimeter öffnet sich die Pforte in eine neue Dimension. Schließlich schaue ich vorsichtig in den Raum hinein und erstarre.Mein Herz setzt aus, ebenso wie meine zerstörten Lungenflügel.
In der Mitte des Raumes ein Edelholzschreibtisch in wahrhaft ausserirdischer Dimension. Angenehm klimatisierte und gefilterte Luft schlägt mir wie ein geistiger Peitschenhieb ins Gesicht. Holzvertäfelte Wände, eine Bar mit Getränken vom Feinsten und edlen Speisen lacht mit höhnisch entgegen. Doch ich starre nur auf die beiden neben mehreren fremdartigen Wesen stehenden Männer.
Sind das nicht Prof. Sinn vom IFO-Institut und Hr. Hundt vom Arbeitgeberverband? Das kann doch nur eine Halluzination meines verwirrten Geistes sein.
Weitere quälende Sekunden verstreichen bis ich das Plakat über dem Schreibtisch lese:
--------------------------------------------------
- Deutsch-Chinesische Kooperation gegen Mindestlohn
und Klimaschutz auf Kosten der Unternehmen.
- Aktion bessere Arbeitsbedingungen für Arbeitgeber und Vorstände.
---Wang-Tau-Badeenten-Produktion---
--------------------------------------------------
Gelähmt, starr vor Schreck, nur noch in den letzten Zügen röchelnd denke ich:
"Da bekommt der Begriff die gelbe Gefahr eine ganz andere Bedeutung"
Stelle mir vor, wie ich in diesem noblen Büro stehe, teerüberzogen, verschmutzt und röchelnd. Die Badeente drohend erhoben und am Rande des Wahnsinns.
Automatisch, ohne nachzudenken entsichere ich die Badeente in meiner Hand und werfe sie auf den Schreibtisch.
Dann entsichere ich den Selbstzerstörungsmechanismus meines Beamers und drücke den Auslöser.
Hier endet der Bericht unseres Korrespondenten.
Friede seiner Asche. In ewigem Gedenken.
Freitag, Januar 11, 2008
In lautem Gedenken und Trauer um Fearless Joe - Teil2
Eingestellt von Dietmar um 3:20 PM
Labels: Die Reportagen des Fearless Joe
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen