Dienstag, August 24, 2010

Fußball global. Die Nachwehen der WM

Holt mich hier raus...
….ich bin ein Star.

Auch nach so langer Zeit freut man sich doch immer noch über die Spiellaune unserer Fußballer. War dass nicht eine tolle WM? Superspiele, motivierte Spieler – einfach sehenswert.
Sehenswerter deutscher Fußball. Werbung für Deutschland. Und Werbung für diese wunderbare Sportart.
Und ein wenig natürlich auch für die Spieler. Z.B. für unseren kleinen Özil. Der jetzt nach Spanien flüchtet. Ole´.


Vielleicht sogar mehr als ein bisschen. Und Eigenwerbung als Motivation? Vielleicht sogar die Motivation überhaupt? Vielleicht sogar die einzige Motivation? War den Spielern egal, für welches Land sie spielen? Vielleicht war ihnen ja sogar alles scheißegal, Hauptsache die Spielerbeobachter der Spitzenclubs fanden ihr Spiel toll.

Manchmal bin ich mir trotz der sehenswerten Spiele gar nicht mehr sicher, ob man noch für Deutschland jubeln sollte. Wenn dann hinterher jeder Spieler, der nicht über die eigenen Füße gestolpert ist, händeringend, verzweifelt und mit Dollarzeichen in den Augen alles gibt, um aus Deutschland zu verschwinden.

Das ist ja fast wie in den guten alten DDR-Zeiten. Da war auch der Spitzensport für viele die Gelegenheit, Zugang zum gelobten Land jenseits der Grenze zu finden.
Und so wird jetzt bei der WM oder EM von Deutschen und migrierten Spielern alles gegeben, da wird mit stolzer Brust und tränenden Augen die deutsche Fahne weithin sichtbar geschwenkt. Nicht unbedingt aus Nationalstolz. Der ist uns Deutschen ja eh´ verboten. Sondern eher als verzweifelter Hilferuf ins Ausland:
„Holt mich raus aus der Deutschen Liga. Ich bin ein Superstar“

Klar. Auch mir standen bei den wundervollen Spielen (bei beiden) unseres Teams die Tränen vor Begeisterung in den Augen. „Deutschland vor, und so weiter...“
Aber irgendwie, wenn denn dann bei der nächsten EM die Deutschen, die migrierten und remigrierten und sonstigen Spieler aus 8 Ländern anreisen müssen, um wieder so zauberhaft unser Land zu vertreten, ist das irgendwie seltsam.
Jubelt man da jetzt für eine Deutsche Mannschaft oder für die Globalisierung oder einfach Länderunabhängig für den Fußball?
Oder freut man sich einfach nur mit, wenn wieder einem Spieler die Flucht aus dem armen Deutschland ins reiche Fußballausland gelungen ist?

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