Griechenland, bekannt als Heimat der Götter. Sitz des Olymp. Das Land der Olivenhaine, der Dichter und Medica, der steinernen Monumente einer glänzenden Vergangenheit und der endlosen Sandstrände. Griechenland, eine Name der wie feinherbe Schokolade auf der Zunge deutscher Touristen und Geschichtslehrer dahinschmilzt.
Wer kennt sie nicht, die Helden der altgriechischen Sagen und Tragödien.
Und ganz aktuell erfolgt die Fortsetzung der griechischen Tragödie. Ein Land versinkt im europäischen Sumpf. Wo einst blühende Landschaften waren, regieren nunmehr Chaos und Spekulationen. Und schuld ist der Euro und der legendäre deutsche Goldschatzraub, weshalb auf mancher Gazette das deutsche Hakenkreuz neu erstrahlt. Nett, nicht wahr? Man liebt uns eben, uns Deutsche. Bekannt in aller Welt für deutsche Bürokratie, Schweinshaxen und halt ... unsere Vergangenheit.
Brüssel und das deutsche Volk haben also das einstige Land der Götter verwüstet und in monetäres Brachland verwandelt. Einst vor gar nicht langer Zeit badete Griechenland in unermesslichem Reichtum und Zufriedenheit, sprudelten Wohlstand und Glück aus schier unerschöpflicher Quelle, bevor das Land im Banne geistiger Umnachtung dem verarmten Europäischem Bunde beitrat. So muss es wohl gewesen sein, sofern der Gott Statistik nicht gefehlt.
Kein Wunder, wenn sich nun verbittert des Volkes und des Politikers Stimme laut erhebt und die Götter der Subventionen und Spenden um Beistand anfleht. Wobei diese Götter der Neuzeit ihren herrschaftlichen Sitz in Brüssel haben. Hier residiert nunmehr die Quelle Göttlicher Vollkommenheit, die Quelle des Geldes. Die seit Jahren Milliardenfach ebenso fleißig wie erfolglos sprudelt.
Da sehnt sich so mancher nach der guten alten Drachme. Die wäre stark und unverwüstlich und momentan nichts wert. Und in solchen Zeiten wäre sie ein Quell der Freude für sortentauschende Touristen. Billigurlaub in Griechenland. Schade, nur ein verwehter Traum. Denn leider hat Griechenland den Euro, was nun allerorts bedauert wird. Auch in Brüssel. Einst trug der griechische Held die Welt auf seinen starken Händen, nun lastet das Gewicht auf des Brüsseler Beamten schmaler Schulter.
Nur die Spekulanten erkennen ihre Chance. Wäre es nicht bewundernswert, den Euro in die Knie zu zwingen, Griechenland auf dem kapitalen Schlachtfeld in den völligen Ruin zu treiben und auf diese fürwahr edle Art jede Menge Boni zu erbeuten?
Boni, die Währung der neuzeitlichen Götter im Himmel des Kapitals. Was schert den Spekulanten der Niedergang des Euro, wenn er sein Portefeuille in Dollar angelegt.
Nach der Bankenkrise die Eurokrise und wer zahlt dann hinterher die Zeche? Wie immer der brave Steuerzahler. Wie tief ist die soziale Marktwirtschaft gesunken, wenn der Niedergang der Banken und gar ganzer Länder mit Boni wird versüßt. Die modernen Schlachtfelder sind virtuell, wohl aber nicht weniger schmerzhaft und verheerend. Und die altgedienten Götter erheben zwar wie eh und je ihre mächtige, mahnende Stimme für ein besseres Kontrollsystem, doch gar niemand erhört ihr elendiges Flehen. Oh möget ihr denn endlich den hehren Worten Taten folgen lassen.
Was mag die Zukunft uns bescheren? Was zeigt die kristallene Kugel? So viel Gutes wurde uns schon angetan. Die Praxisgebühr, nun der Zusatzbeitrag, der Beitrag zur Pflegekasse, Selbstbeteiligung und Gebühren überall. Nichts ist umsonst, selbst des Todes Elend nicht.
Letztendlich nicht zu vergessen den ewiggestrigen Soli Ost. Und demnächst der Soli Süd für unseren griechischen Partner?
Und da dachten sie, nach der Bankenkrise, der Streusalzkrise und der Westerwelle könnte es nicht schlimmer kommen? Weit gefehlt, oh ihr einfältigen Normalsterblichen.
Möge uns nicht der Olymp auf den Kopf fallen.
Mittwoch, März 03, 2010
Die Griechische Tragödie
Eingestellt von Dietmar um 8:21 AM
Labels: Global.Welt ohne Grenzen, Politik
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