Mein geliebtes Büdingen. Wie man halt leichtsinnigerweise so sagt.
Kinderfreundlich mit gepflegten Parkanlagen und einer mittelalterlichen Altstadt, die ihresgleichen sucht und jährlich Millionen zahlender Touristen anlockt.
Vor allem seit der Eröffnung des Millionenteuren Keltenmuseums in der Nachbargemeinde ist der schier endlose Ansturm der Touristenbusse kaum noch zu bewältigen. Wenngleich ich persönlich nur gerüchteweise davon gehört, aber noch nie einen gesehen habe.
Eine (Welt-)Stadt, die stolz auf ihr mittelalterliches Flair ist, ihre keltischen Nachbarn, ihr immer noch überwiegend leerstehendes Parkhaus und ihre zahlreichen Gewerbegebiete.
Und natürlich ihre umfangreichen Einkaufsmöglichkeiten. Herrliche Einkaufsstadt Büdingen.
Wobei es ja Kräfte in Büdingen geben soll, die seit Jahrzehnten erfolgreich die Neuansiedlung größerer Betriebe verhindert haben. Schon seit Messer-Griesheim-Zeiten.
Um die kleinen Einzelhandelsgeschäfte und die zahlreichen Auen ringsumher zu schützen. Vielleicht ein Grund, warum Büdingen mehr Gewerbegebiete wie Gewerbe hat.
Lobenswert....
Und nun hat glücklicherweise auch noch -warum auch immer- das letzte Symbol neuzeitlichen Einkaufswahns die Segel gestrichen. Das Kaufhaus Joh! Einstiger Mittelpunkt des Einkaufsgeschehens in Büdingen. Leer und verlassen steht der einstige Konsumtempel nunmehr nutzlos in zentraler Lage herum.
Super sagen sich da die hartgesottenen Mittelalterfreaks.
Es ist bald vollbracht. Politik und Gewerbe haben Büdingen in gemeinsamer Anstrengung weiter ausgebaut zu einer Festung mittelalterlicher Gesinnung.
Back to the roots. Büdingen for middleage.
Büdingen, eine Stadt mit dem Flair des Mittelalters.
Finsteres Mittelalter wohlgemerkt. Haben sie eigentlich mal den Film "Das Parfüm" gesehen. Also ich persönlich weiß nicht, warum so viele für das Mittelalter schwärmen. Da war für das gemeine Volk auch nicht alles nur golden.
Jedenfalls: Das mit dem Schutz der kleinen Geschäfte hat bestens geklappt. Alle anderen haben Büdingen fluchtartig verlassen.
Schade nur, dass die vielen Einkaufswilligen jetzt ihr Geld lieber in den Nachbargemeinden ausgeben. Da wo es noch ein paar größere Kaufhäuser und Einkaufspassagen gibt.
Leider ist die Menschheit so rücksichtslos und verrucht und fordert mehr als bloßes Einkaufen. Einkaufen muss Erlebnis sein. Baden im endlosen Angebot der geizig-geilen Superangebote. Erlebniseinkaufen mit Riesenauswahl ist angesagt. Und dafür fährt der neuzeitliche, moderne Konsument auch gerne mal ein paar Kilometer ins entfernte Einkaufsparadies. Allerdings nicht mehr nach Büdingen.
In diesem Sinne: Demnächst gibt es in der Stadt wohl neue Jobs zu vergeben. Nachtwächter und Latrinenreiniger. Jobs mit Zukunft und mittelalterlichem Flair.
Und ob das jetzt den kleinen Geschäftchen wirklich zu Gute kommt, wissen nur die Götter und natürlich der Gewerbeverein.
Sonntag, Januar 31, 2010
Einkaufsstadt Büdingen
Eingestellt von Dietmar um 9:20 AM
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