Dieser Tage ist mir mal wieder ein Interview unter die Augen gekommen, das mir selbige geöffnet hat.
Es erstaunt mich immer wieder, was Experten in Jahrzehntelangem Studium doch erlernen. Komplexe und psychologisch untermauerte Thesen, anschaulich in die Praxis umgesetzt, die unsereiner nur mit Mühe nachvollziehen kann.
Hier zum Thema "Rauswurf"
Gerade in diesen schweren Zeiten hat ja so mancher zartbesaitete Manager ein Problem: Wie sag´ ich´s meinem Mitarbeiter?
Wie gut, das es da Spezialisten wie den Krisenforscher Roselieb (der heisst wirklich so) gibt, der speziell zum Thema "Wie schmeiße ich den Mitarbeiter vor die Tür und er dankt es mir dann auch noch" Seminare abhält. Richtig (Rose)lieb von ihm, oder ?
Na gut, jedenfalls gibt er Spitzentipps für alle gestressten Manager im Umgang mit Mitarbeitern, die so gar nicht dankbar sind, endlich nicht mehr in ihrem Laden arbeiten zu dürfen.
Zunächst sollte man nicht kurz vor dem Rauswurf betonen, wie hervorragend das Geschäftsjahr verlief, wie hoch die Boni für den Chef und wie extrem die Rekordzahlen sind. Da könnte ein falscher Eindruck entstehen.
Weiterhin sollte man Rausgeworfene nicht als Kostentreiber oder "Stellenüberhang" bezeichnen. So was frustriert. Auch die noch Verbleibenden.
Und natürlich "Right place, right time and right word" Klingt sehr gut.
Übersetzt:
- Kündigungen immer im Büro des Vorgesetzten. Also jetzt nicht unbedingt in der Kantine über 5 Tische rumgebrüllt ! "Hey, Meier. Du Glücklicher. Ab Morgen für dich kein Kantinenfraß mehr. Da kannst du wieder Mittags bei Mutti essen"
- Kündigungen nie Montags oder Freitags, sondern immer zwischen Dienstag und Donnerstag aussprechen !
- und Kündigungen nie mit Vorwürfen paaren. Also nach dem Motto: Was ich ihnen schon immer mal sagen wollte, sie Versager.
Und der nächste Tipp: Kündigungen "quick and quite" Also möglichst so, dass kein anderer Mitarbeiter was merkt. Klar, sonst ist für den nächsten Rauszuwerfenden ja das Überraschungsmoment weg.
Und nach der Schlacht die "Phönixparty" mit den Verbliebenen. Mit Sekt und Häppchen für einen rauschenden Aufstieg aus der Asche.
Also ganz ehrlich: Super-Tipps. Da fällt einem als Manager der Blick in tieftraurige Hundeaugen doch viel leichter und der Rausgeworfene fühlt sich doch auch viel besser. Er ist zwar immer noch rausgeworfen, aber er fühlt sich richtig gut dabei. Und voll motiviert, um die restlichen 6 Wochen noch mal richtig Vollgas im Betrieb zu geben.
Super, diese Experten. Da lohnt sich das Studium doch wirklich. Und auch das viele Geld für die Rauswurf-Seminare. Oder Mental-Coaching-Seminars oder so.
Donnerstag, Juni 25, 2009
Rauswurftechniken
Eingestellt von Dietmar um 2:19 PM
Labels: Wirtschaft
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