Davos: Bekannt für seine Landschaften, Ski-Abfahrten und Stacheldrahtzäune.
Und jetzt Bühne für einen starken Wahlkampfauftritt des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan. So was gefällt, so was kommt an beim Volk.
Zumindest bei den eher radikal-islamistischen Bevölkerungsschichten.
So manchen Europäer dürfte derartiges eher zum Grübeln bringen.
Schließlich leben wir Tür an Tür mit der Türkei, diskutieren ernsthaft über einen EU-Beitritt und für manchen ist die Türkei schon jetzt enger mit Europa verwurzelt als mit dem arabischen Raum. Doch Auftritte dieser Art stimmen nachdenklich und die Türkei dürfte sich so manche Sympathie - wenn vielleicht auch nur hinter vorgehaltener Hand - verspielt haben. Nur zu präsent sind doch die blutigen Machtkämpfe im Namen der Religionen, die seit unendlichen Zeiten weit entfernt im fernen Osten toben. Auch wenn der Terror sich weltweit ausgebreitet hat, fühlen wir uns doch immer noch wie auf einer kleinen Insel des Friedens im weltweiten Meer der Gewalt.
Doch eine Hamasfreundliche und antizionistische Türkei als direkten Nachbarn oder sogar EU-Mitglied? Das mag so manchen nachdenklich stimmen. Wer kann sich eine mit der Hamas in enger Freundschaft verbundenen Türkei in der EU vorstellen?
Hinzu kommt noch das momentan ja weniger öffentlich diskutierte Kurden-Problem. Wer will schon einen kurdischen Gazastreifen direkt vor seiner Tür? Statt Rosenbeeten dann Minenfelder?
Unabhängig davon, wie man zum Vorgehen Israels und zu seiner Palästina-Politik steht, hat sicher mancher Westler ein ungutes Gefühl, wenn in Istambul palästinensische Flaggen geschwenkt werden. Dabei geht es gar nicht in erster Linie um Tatsachen, darum wer Recht hat oder ob das nur erdoganisches Wahlkampfgetöse war. Es ist einfach nur ein saublödes Bauchgefühl, wenn der Palästinakonflikt -neben so vielen anderen- so direkt vor der Haustür steht und eben nicht mehr nur im fernen, nahen Osten.
Samstag, Januar 31, 2009
Palästina als neues EU-Mitglied?
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