Untertitel: G8 - G7 - G6 - Wahnsinn, Utopie oder Rettung
Eine Bedenklichkeitstudie von Prof. Dr. S.Atir zur aktuellen Situation am Büdinger Gymnasium. Gefördert und gefordert von den Interessenvertretern der deutschen Wirtschaft.
Wieder einmal zentrieren sich die Okulare der globalen Lehrwissenschaft auf das Büdinger Gymnasium. In einer nie zuvor existenten Bündelung umfassender Sachkompetenz von Erziehungswissenschaft, Schulpsychologie und Markt- sowie Marketingstrategie findet hier seit längerem eine global beachtete, interregionale Versuchsreihe exorbitanten Ausmaßes statt.
Unter fachkundiger Observation werden die jugendlichen Versuchsobjekte (nachfolgend JVO genannt) vorwiegend aus der gymnasialen Oberstufe an die Belastungsgrenzen menschlicher Psyche und Leistungsfähigkeit herangeführt.
Forschung, Wirtschaft und Wissenschaft erhoffen sich als präferiertes Resultat der Versuchsanordnung existenzielle Erkenntnisse über die Funktionsweise pubertierender Objekte in Extremsituationen an der Grenze der Stresstoleranz primär unter dem Aspekt weiterer Effizienzierung und Komprimierung der stofflichen Lehrinhalte.
Die Testreihe stützt sich dabei rudimentär auf drei Phasen.
Phase 1) Pressure-Phase
Offizieller Beginn direkt nach den Sommerferien. Eine relativ kurze Phase.
Aufbau systematisch und progredient ansteigenden psych. Drucks auf die JVO.
Dazu wird einleitend bereits vor Ferienende -unterstützt durch modernste Lehrplanungssoftware- ein geordnet chaotischer Lehrplan erstellt, der für erste Verwirrungen sorgt. Trotz späterer Regulation dürften mittelfristig unterschwellige psych. Restspannungen resistieren.
Weiterhin sorgt ein Stundenplan mit hochangesetzter Stundenzahl, wobei idealerweise möglichst viele Stunden vorzugsweise aus lernintensiven Hauptfächern in den Bereich des Nachmittags fallen, bei für effektive Regeneration zu kurzer Mittagspause für einen weiteren Anstieg des versuchseminent erforderlichen Stresspegels.
Sollte dies im normalen Rahmen nicht möglich sein, bietet sich der gezielte Einbau von bis zu 3 Freistunden täglich an.
Zusätzlich empfohlen sind kurzfristig anberaumte Wissenstests, die bei den JVO im Idealfall zu Frustration, Resignation und phobisch-psychotischer Schulstressreaktion führen. Ist ein maximaler Druck aufgebaut, erfolgt ansatzlos der Übergang in ...
...Phase 2: Relaxations-Phase
In dieser Phase wird ein akuter Spannungsabfall provoziert.
Mittels Hinwegnahme von Lehrkörpern nach dem "Schwarzen-Loch-System" (Krank, auf Klassenfahrt, Lehrgang, Sonstiges...) wird die Anzahl der Freistunden exorbitant erhöht. Hier bietet sich außerdem mindestens 1 mal die Woche die Errichtung einer 5-Freistunden-Zone ein, welche die JVO triebgesteuert zum extremen Shopping oder Keltensightseeing anregt. Unterricht wird nur noch sporadisch gegeben, durch frühmorgens ausfallende Lehrstunden werden die Ausschlaftzeiten der JVO maximiert.
In dieser Phase der Versuchsanordnung werden die Schüler in einen Zustand absoluter Entspannung geführt, verbunden mit Langeweile, Lustlosigkeit und nachlässigem Verhalten. Sie kann sich über mehrere Wochen erstrecken.
Es folgt Phase 3: Kompressions - oder High-Pressure-Phase
In der abschließenden Phase des Projekts wird nunmehr erneut und sehr akut intensiver Druck aufgebaut. Mittels vermehrtem Lehrkörpereinsatz, Streichung von Freistunden (Ersatzweise Verlegung auf den Freitag und Erhöhung der Anzahl bis zur Frustrationsgrenze), Ansatz zahlreicher Test und maximaler Komprimierung der aktuellen und in Projektphase 2 versäumten Lehrinhalte in kürzestem Zeitfenster werden die JVO nunmehr kurzfristig an ihre psychischen und physischen Belastungsgrenzen geführt. Ähnlich Phase 1, aber intensiver und langandauernder sollten im Idealfall Frustration, Resignation und phobisch-psychotische Schulstressreaktionen ausgelöst werden.
Über diese letzte und extremste Phase liegen bisher noch keine wissenschaftlich verwertbaren Erfahrungswerte vor.
Die Beobachter erhoffen sich jedoch relevante Ergebnisse vor allem aus dieser Phase über die generationsbedingten Belastungsgrenzen der JVO und die Möglichkeiten zur weiteren Komprimierung stofflicher Inhalte auf ein zeitliches Minimum. Die noch zu relativierenden Forschungsergebnisse dürften wesentlichen Einfluss auf den nächsten Schritt zur Idealisierung des deutschen Schulsystems im Interesse der Wirtschaft haben.
Nach G8 nun G7 oder G6 und mittlere Reife mit 12 oder 13 Jahren..
Unter Berücksichtigung steigender Renteneintrittsalter ergäbe sich letzten Endes eine geschätzte Lebensarbeitszeit von bis zu 60 Jahren. Zwar momentan noch graue wissenschaftliche Theorie, doch der Trend ist vorgegeben.
Abschließende Ergebnisse der Studie werden aber nicht vor 2009 erwartet.
Dienstag, Dezember 02, 2008
WEG Büdingen-Feldstudie komprimiertes Lernen
Eingestellt von Dietmar um 10:09 AM
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