Freitag, Februar 25, 2011

Ein Platz an der Sonne

Das wünschen wir uns doch alle. Ein schönes, ruhiges Plätzchen an der Sonne, weit weg vom politischen Zinnober.
Ein schönes, plagiatfreies Plätzchen im Leben, an dem niemand verzweifelt um 5.-EUR mehr oder weniger kämpfen muss.
Und wirklich. Es gibt solche Plätze. An fernen, fernen Orten wohin der Normalbürger nie gelangen wird.


Z.B. bei der ARD-Fernsehlotterie. Wer irgendwann mal dem Trugschluss aufgesessen war, die prominenten Moderatoren würden hier ihr großes Herz beweisen und sich wohlwollend. edel und vor allem kostenlos für das gute Werk zur Verfügung stellen, wird spätestens jetzt bitter enttäuscht worden sein.

Immerhin 450.000.-EUR jährlich kassiert Frau Lierhaus für die Moderation.
Natürlich freut es uns, dass es ihr wieder besser geht. Gesundheitlich meine ich jetzt. Dass soll jetzt auch nicht Thema sein.
Und im Vergleich zu anderen scheint dieser Betrag ja sogar noch niedrig angesetzt. Er soll aber wohl später -es soll ja Niemand im Dienste der ARD-Fernsehlotterie am Hungertuche nagen- erhöht werden.
Da muss dann doch die Frage erlaubt sein: Fernsehlotterie für den guten Zweck? Müssen hier wirklich die Spendengelder den eh´ schon gut betuchten Prominenten noch hinterher geworfen werden?

Dass all die Mettwurstessenden, Pastakaufendenden und Mineralwassertrinkenden Promis dass nicht ohne Eigennutz öffentlich machen ist schon klar. Auch wenn dass für mich persönlich eher ein Grund wäre, derartige Geldvernichtung durch Produktverweigerung zu bestrafen.

Aber dass selbst die gelegentliche Moderation für einen guten Zweck mit derart hohen Gagen -finanziert aus Spendengeldern- belohnt wird, erscheint mir doch sehr fragwürdig.
Selbst ein Guttenberg, der praktisch rund um die Uhr im Dienst des Vaterlandes ist, sich aufreibt zwischen Plagiaten, Bundeswehrreform und Afghanistan dürfte nicht derartig großzügig abgefunden werden.
Auch hier stellt sich die Frage der Verhältnismäßigkeit.

Da zahl ich ja noch lieber Steuern, als mit Spendengeldern bedürftige Promis zu unterstützen.
Vielleicht sollte man als Denkzettel an eine nicht mehr bodenständige Oberschicht wirklich seine Lose kündigen. Was natürlich traurig für den guten Zweck wäre.
Aber für den guten Zweck bleibt nach Abzug von Steuern, Verwaltung und Gagen ja eh´nicht so viel übrig, wie man glauben sollte.

Man könnte ja auch mal einem Normalbürger Gutes tun.
Ich moderiere gerne auch auch schon für 300.000.-EUR.Ich stehe zur Verfügung.
Dann behalte ich auch mein Los, mit dem ich seit ca. sieben Jahren noch nie was gewonnen haben. Jetzt weiß ich ja auch warum.

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