Dienstag, Januar 15, 2013

No Risk No Fun No Money

Denkt sich wohl Herr Steinbrück momentan. Während die amtierende Kanzlerin still und bescheiden im Hintergrund werkelt, geht er populistisch voll in die Offensive. Gut. Eine kämpft hinter den Kulissen, einer davor. Da kommt man sich wenigstens nicht ins Gehege. So recht versteht aber keiner, was Herr Steinbrück eigentlich bezweckt.

Es gibt ja mehrere Möglichkeiten.

1) Er unterstützt die amtierende Kanzlerin und steht voll hinter einer Amtszeitverlängerung seiner Konkurrentin. Weil er dann selber wieder mehr Zeit für Vorträge hat

2) Er hat eigentlich keinen Bock auf das Kanzleramt, weil er lieber wieder so richtig Kohle mit Vorträgen verdienen würde.

3) Er bereitet seinen medienwirksamen Abgang aus der großen Politik vor, weil er insgeheim bereits an seiner Autobiografie schreibt und auf hohe Verkaufszahlen und viele Vortragsangebote hofft.

4)Unterbewusst wäre er lieber Mitglied einer mehr marktwirtschaftlich orientierten Partei und hofft auf ein Angebot aus der CDU.

5) Er ist im Stillen bereits so mit der Zusammenstellung seiner Vortragsreisen 2013-2014 beschäftigt, dass er nicht bemerkt hat, dass sein Wahlkampfteam inzwischen von der CDU übernommen wurde.

6) Er hat die Kandidatur ja eh nur übernommen, weil kein anderer da war und hat jetzt ein viel besseres Angebot von Thyssen-Krupp erhalten.

7) Er ist so von sich selbst überzeugt, dass er die Wähler für völlig verblödet hält.

Wie auch immer. Die Gründe mögen rätselhaft bleiben. Jedenfalls wirkt es schon irgendwie seltsam. Da rückt ein Spitzenpolitiker ins Rampenlicht, weil er Millionen mit Vorträgen nebenher verdient, die teilweise der Steuerzahler über seine Abwassergebühren mitfinanziert. Sitzt auffällig unauffällig im Aufsichtsrat eines korrupten Unternehmens und fordert höhere Einkommen für das Kanzleramt. Echt sympathisch der Mann.

Lieber Herr Steinbrück. Ganz ehrlich. Wollen sie denn eigentlich noch ernsthaft Kanzler werden? Da stellt sich einer wie sie breitbeinig vor die Masse der Wähler, greift sich machomäßig in den Schritt. Aus der Hemdstasche quellen die Euroscheine, Tickets für seine Vortragsreisen und das sozialistisch rote Parteibuch.

Und sagt dann lässig auf den Boden spuckend: „ Wählt mich oder keine. Frauen in höheren Positionen leben doch eh nur vom Frauenbonus.“ Da fällt mir persönlich die Entscheidung leicht.

Und nur mal nebenbei. Da wurde jüngst ein Politiker wegen einer misslungenen Doktorarbeit respektive tausender fehlender Fußnoten oder wegen einem Bobbycar für den Junior oder einer nebulösen Hotelzimmerrechnung über 600.-EUR aus dem Amt gemobbt.

Und andererseits soll so ein Chaot, der von einem millionenschweren Fettnäpfchen ins andere tritt ernsthaft noch Kanzler aller Deutschen werden? Wo bleibt da die Relativität? Aber was macht man nicht alles, wenn die Alternative fehlt.

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