Mittwoch, Januar 26, 2011

Ade, schnödes Dschungelcamp

echt langweilig,Bild Fotolia, tholi75 Wollen wir doch mal ehrlich sein. Da trampelt eine tonnenschwere lila Fledermaus im Plüschmantel durch den australischen Dschungel und lästert über ein paar abgehalfterte, vom Leben getretene Schauspieler, Möchtegernplayboys und Exmodells, während die genüsslich an Krokodilhoden, Riesenkakerlaken oder sonstigen Leckereien lutschen. Das ist doch langweilig und vom wirklichen Leben längst überboten. Die hier im Dschungelcamp gebotene Küche mit Maden, Heuschrecken und sonstigen Eiweißbringern dürfte wesentlich gesünder sein als das, was der Discounter momentan bietet.
Zumal wir glücklicherweise sicher sein können, dass Fledermäuse sich nicht eingeschlechtlich vermehren. Ab einem gewissen Umfang ist dass mit der natürlichen Vermehrung eh´ kaum noch praktisch-technisch vorstellbar.


Also ehrlich, jedes Frühstücksei ist spannender und ekliger. Mal abgesehen von den unzähligen Berichten über Massentierhaltung riecht es entweder ekelhaft nach Fischfutter oder einfach nur nach Ei. Und dass ist dann wirklich verdächtig. Wer weiß schon, ob nicht gerade dieses Ei massig Dioxin enthält. Mehr als erlaubt. Dioxin, sie wissen schon. Bestandteil von „Agent Orange“.
Dieses völlig harmlose Mittelchen, was in Vietnam zur Entlaubung verwendet wurde. Deswegen gibt es ja auch strenge Grenzwerte für dieses Zeug.
Grenzwerte? ….. Also ein bisschen darf´s schon sein. Dioxin soll ja eh´in zahlreichen Lebensmitteln, z.B. manchen Fischsorten enthalten sein. Etwas Entlaubungsmittel im Frühstück ist völlig o.k.Wenn die Haare vom Kopf wie das Herbstlaub fallen, war es zu viel.

Übrigens. Jetzt kein Schweinefleisch mehr kaufen bringt auch nicht viel. Das kann momentan wegen des massiven Preisverfalls von Schlachthöfen und Händlern eingelagert und erst später verkauft werden, wenn der Verbraucher sich wieder beruhigt hat. Die Kosten trägt Brüssel. Also die EU, also um pingelig genau zu sein der Steuerzahler. Also wenn wir jetzt kein Schweinefleisch kaufen, zahlen wir die Lagerung um dasselbe Fleisch dann später teurer doch zu kaufen. Verrückte Welt.
Und noch ein kleines Bonbon für unsere Vegetarier. Es gilt das Motto „Vom Futter in die Butter“. Auch im Mozarella könnte das Grauen lauern.

Ganz aktuell ja auch die Schweinereien auf der Gorch-Fock. Vollbäder in Fleischresten und Erbrochenem, mittelalterliche Prangerspiele und dem Vorgesetzten die männlich-markant duftenden Füße abschlecken. Oder mit Nivea-klitschigen Fingern aufentern. Entern! Klingt schon nach Seeräuberei. Echtes Piratentum in modernen Zeiten.

Überhaupt. Initiationsrituale überall. Thema Bundeswehr. Rollmöpse, rohe Schweineleber und Frischhefe bis zum Erbrechen. Oder lustige Feste mit Fischgedärmen und faulen Eiern. Auch auf manchen sogenannten Eliteschulen hat die Elite mit Saufritualen schon auf sich aufmerksam gemacht. Vor dem gediegenen Absolvent steht der öffentliche Ekzess.

Frostschutzmittel im Wein, Sägespäne im Joghurt, Fruchtjoghurt ohne Frucht, Kunstkäse, verklebtes Formfleisch und brechreizfördernde, sterbenslangweilige Soaps und Werbung auf allen Kanälen.

Nein wirklich. Das Dschungelcamp hat ausgedient. Liebe Fledermaus: Nimm´ dir mal ein Beispiel am wirklichen Leben.
Wenn sie sich mal wirklich ekeln wollen, heuern sie doch auf einem Marineschiff an, besuchen sie eine Elite-Uni oder schlagen sie sich ein paar frische Eier in die Pfanne. Oder schauen sie sich mal wieder eine Bundestagsdebatte oder ein aktuelles Spiel unserer Exhandballweltmeister an.
Mehr braucht der Mensch nicht zum wohlig-schaurigem Glücklichsein.

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