Dienstag, Juni 15, 2010

Topmodell Alisar

...oder der kleine Unterschied.

Manchmal sind es auf dieser Welt die kleinen Unterschiede, die den Ausschlag geben. Z.B. 5cm.
Doch fangen wir vorne an. Heidi Klums Top-Modell-Show gesehen?
Da wird stellvertretend für alle Millionen Schönheiten Deutschlands das absolute Top-Modell gesucht. Und natürlich und selbstverständlich muss diese Krönung der Schöpfung mehr haben als lange Beine und 87-58-87.
Viel mehr. Schauspielerisches Talent, Kommunikationsfähigkeit, sprachliche Fähigkeiten, Flexibilität, Anmut und und und....


Also im Prinzip mindestens die Eigenschaften, die heutzutage die übliche Stellenanzeige vorgibt.
Und wenn so ein Topmodell den Raum betritt, sich anmutig und graziös die Hüften schwingend, mit einem bezauberndem Lächeln auf den Kunden zu bewegt, muss dieser wie vom Blitz getroffen daniedersinken in andächtiger Demut. „Marilyn Monroe ist auferstanden, die Weiblichkeit in Person“ haucht er verzückt und entreißt seiner Sekretärin das Maßband.

Denn eine Hürde gibt es dann trotz aller Begeisterung doch noch.
Und damit meine ich jetzt nicht die Ernüchterung, wenn das angehende Topmodell den Mund öffnet und außer heiserem Stöhnen oder ein paar dahingenuschelten Grundschulsätzen wenig verwertbares dem zauberhaftem Mund entfleucht. Sorry Alisar. Du bist ein nettes Mädchen, aber wenn aus einem Werbespot das gesprochene Wort rausgeschnitten werden muss, mag dies doch verwundern.

Nein, vielmehr gilt die Regel: Das Modell muss mindestens der weiblichen Durchschnittsgröße entsprechen. Also knapp unter 2 Metern, Hochfrisur und Stilettos nicht mitgerechnet.
Und so mag es wenig verwundern, wenn unser anfangs so begeisterter, schmachtender Kunde nunmehr ernüchtert feststellt:“Schade, es fehlen 5cm“
In der Länge, nicht der Breite wohlgemerkt. Es ist halt nun mal in unserer durchgestylten Welt dergestalt, dass es Regeln gibt. Z.B. für Maße.
Das sehen wir ja auch in der Yoghurt-Werbung. Das Paradebeispiel Calmund als Sinnbild dessen, wie Yoghurt einen gestählten Körper weiter veredeln kann. 119-145-124, das sind wohl die Mindestmaße für leckere Milchprodukte-Werbung. Ja mei, wenn´s denn schön macht wie Calmund.

Also zusammenfassend.
Was lernen wir aus Heidi Klums GNTM?
Dass letzten Endes doch nur drei Dinge zählen:
Lange Beine, die Gesamtkörperlänge und ein hübsches Gesicht.
Dass Germanys Topmodell mangels Größe Deutscher Konkurrenz aus Österreich kommt.
Und dass man sich nächstes Jahr den ganzen Zinnober von wegen „ein Topmodell muss mehr als nur hübsch sein „ ersparen kann.
Knapp 2M hoch, 87-58-87 und zur Abwechslung wieder blond.
Dafür muss man wirklich keine ganze Show veranstalten.

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