Also mal ehrlich. Man stelle sich das vor. 190 Politiker vollgepackt mit eigenen Interessen und der Wirtschaftslobby im Rücken. Und dann sollen die sich ernsthaft auf ein gemeinsames Ziel einigen?
Kein Problem. Das ist einfach. Zielsetzung maximal 2Grad Lufterwärmung.
Da sind sich alle einig.
Schwieriger wird es dann im Detail. Das ist genau wie mit den guten Vorsätzen zu Neujahr. Nächstes Jahr die Diät, die Ypsilanti will dem Wähler nur noch die Wahrheit sagen, mehr Geld für alle. Ziele setzen ist so einfach. Nur der Weg bis zum Ziel ist steinig.
Wobei ich das mit dem Klima als kleiner Mann von der Straße eh´ nicht so ganz verstehe.
Also wir sollen jetzt die gute alte Glühbirne gegen eine in der Herstellung wesentlich aufwändigere, Quecksilberhaltige Sparbirne austauschen.
Schön. Die ist zwar teuer, aber wenn die Birne geschätzte 10 Jahre hält, sparen wir jede menge Geld. Und mit dem gesparten Geld können wir uns dann am Wochenende einen Kurztripp nach London leisten. Ryan-Air hin und zurück 79.-Euro. Stehplatz ohne Frühstück, 1-Euro-Stewardess und nur Plumpsklo. Aber eben billig. Zuzüglich Gebühr für Übergewicht, Mehrgepäck, Treibstoffzuschlag, Wenigfliegergebühr und Londoner Nebelzuschlag.
Aber wie sieht dass dann mit der Energiebilanz aus?
Wir kleinen Leute sollen doch das Auto beim Brötchenholen stehen lassen. Von wegen Klima und so. Aber die Butter kommt immer noch aus Irland, der Weihnachtsstern aus Afrika, die gelbe Badequietsche-Ente aus China, das Steakhaus-Steak aus Argentinien und der Käse aus Holland. Wie kriegen die das alles bloß nach Deutschland ohne die Klimabilanz zu versauen.
Und die Billigflieger. Mal eben übers Wochenende nach London oder Paris jetten. Billig, billig, billig. Das kann sich jeder leisten. Unsere Umwelt auch?
Ganz ehrlich: Ich soll 500m zum Bäcker latschen von wegen Co2-Ersparnis und so und der Nachbar fliegt mal eben für 2 Tage nach London. Hirnverbrannt.
Und ansonsten? Alle 2 Jahre ´nen neuen PC, ´nen größeren Flachbildschirm, jede Woche etwas 75 Kilo Werbung auf buntbedrucktem Papier im Briefkasten. Schuhe besohlen? Quatsch. Neu kaufen ist billiger. Überhaupt werfen wir ja gerne weg. Wer stopft denn noch Socken. Reparieren? Was denn? Lohnt sich nicht. Jedes Jahr ein neues Handy, Technik by Siemens frisch importiert aus Korea natürlich.
Wohnortnah arbeiten? Auch Quatsch. Auch der moderne Arbeitslose oder Manager muss flexibel sein. 80km Arbeitsweg kein Thema. Einfache Fahrt. Die Brötchen kann man ja dann unterwegs irgendwo Co2-neutral beim Bäcker mitnehmen.
Und die Praline: 75gr in der neuen Mogel-Packung. In die Packung würden glatt zwei Kilo Süßes reinpassen. Hochglanzverpackung mit Weg-Werf-Classic-CD, doppelt in Klarfolie gepackt mit roter Schleife. Die Englisch-Lern-CD in der 60x60x15 cm Verpackung aus doppelwandigem Karton mit Goldprägung.
Und das Neueste sind Luxusreisen in den Weltraum. Für Gutbetuchte zum Schnäppchenpreis. Nur 200.000USD incl. Champagner und russischem Kaviar in der Schwerelosigkeit. Natürlich in der Windkanalgetesteten Rakete, um Sprit zu sparen. Die Umwelt soll ja nicht leiden.
Wenn ich mich so umschaue, sehe in in punkto Klima nur den alltäglichen Wahnsinn. Und da soll ich mir also wirklich die Quecksilberverseuchte Birne an die Decke hängen. Die soll das also alles retten? Irrsinn.
Ich mache das anders: Ich kaufe nur klimafreundliche deutsche Butter und deutschen Käse, fliege nicht nach London oder ins Weltall und behalte meinen AEG-Nach-Kriegstoaster und Windows XP nochmal ein Jahr und als Belohnung bleibt bei mir die gute alte Glühbirne in der Fassung. Und zum Brötchenholen nehme ich dass Auto. So mach ich dass.
Dienstag, Dezember 22, 2009
Klimaschutz Klappe die zeite
Eingestellt von Dietmar um 10:00 AM
Labels: Einsichten und Ansichten, Wirtschaft
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