Es ist Frühling geworden. Die schönste Zeit des Lebens.
Alles erblüht in neuer Frische, alles verändert sich, neues Leben erwächst. Die Luft ist erfüllt vom Gesang der Vögel, dem sanften Flügelschlag der Schmetterlinge und dem melodischen Brummen der Hummeln.
Doch hört man vielerorts auch andere, wenngleich ebenso vertraute Geräusche.
Das Toben der Bundesligafans, Schreie der Wut,Verzweiflung oder Freude.
Das leise und publikumswirksame Weinen hartgesottener Bayern-oder Mainz-Trainer beim Abschied. Und wie jedes Jahr, wie die Biene von Blüte zu Blüte, fliegt jetzt auch so mancher Fussball-Trainer von Verein zu Verein. Oft leider nicht ganz freiwillig, aber versüsst durch nicht unerhebliche Geldspenden zum Erwerb der tränentrocknenden Papiertaschentücher.
Stellt sich die Frage:
Ist denn wirklich immer nur der Trainer schuld?
In der Bundesliga scheint es zumindest der Fall zu sein.
Sind die Spieler unmotiviert, unkonzentriert, nicht bereit an oder über ihre Leistungsgrenzen zu gehen, liegt es am Trainer, dies zu ändern.
Mittels Änderung der Trainingsbedingungen. Etwa nach dem Motto: "Sperren wir die Fans aus, die stören. Nur noch Geheimtraining"
Oder durch gezielte psychotherapeutische Interaktion, durch Einsatz von Motivationstrainern, Einzel- und Gruppengesprächen, Sondertraining, Hinzuziehung weiterer externer Experten, durch Prämienanreize oder im Extremfall durch Verabreichung von Nutella-Schokocreme-Infusionen wie bei der Nationalmannschaft.
Dieses System ist über Jahrzehnte erprobt und bewährt. (Bewährt zumindest in Bayern)
Kann es da wirklich realitätsfremd und unlogisch sein?
Vergleichen wir es mal mit unserem Schulsystem:
Sind die Schüler unmotiviert, unkonzentriert, nicht bereit an ihre Leistungsgrenzen auch bei schönem Wetter zu gehen, liegt es am .........
Falsch, nicht am Lehrer. Um Gottes Willen, das wäre ein Tabubruch. Nein, die Gesellschaft ist schuld, das Elternhaus, die Gene und eben das schöne Wetter. Nur nicht der arme Lehrer.
Auch hier jetzt die Frage:
Ist denn wirklich nicht auch der Lehrer mitverantwortlich?
Fehlt es nicht manchem Lehrer an psychologischem Background im Umgang mit pubertierenden Teens? Ist nicht mancher Lehrer ausgebrannt und resigniert oder gefangen in alten Ansichten und Lehrmethoden? Nicht oder nicht mehr bereit, an seine eigenen Leistungsgrenzen zu gehen.
Warum gibt es in Deutschland für alles Prüfsiegel, Zertifikate, Beurteilungen und Qualitätsvorgaben, nur für alteingesessene Lehrer anscheinend nicht?
Wer den Beamtenstatus Lehrer erreicht hat -zugegebenermaßen wird es gerade den jungen, noch motivierten Nachwuchslehrern schwer gemacht sich zu etablieren- ist in Deutschland narrenfrei. Sein Urteil über unseren Nachwuchs ist Gesetz.
Aber andererseits: Bekommen unsere ausgebrannten Lehrer auch genug Unterstützung durch Jugendamt, Sozialmitarbeiter, oder psych. Berater? Bereitet die Ausbildung wirklich auf den alltäglichen Umgang mit Jugendlichen vor oder besteht die Ausbildung zum Lehrkörper nicht nur aus dem Pauken von Stoff, nicht aber im effizienten und motivierenden Weitergeben desselben?
Ist es wirklich entscheident ob G8 oder G9? Wenn Schule eben nicht mehr auf das Leben vorbereitet.
Kennen sie den Spruch noch? Ihr lernt für das Leben, nicht für die Schule.
Klasse.
Alles über den 30 jährigen Krieg (wie lange der dauerte und so, Spanisch (für die auswanderbereiten RTL-Zuschauer) und Sinn und Zweck des siebenarmigen Leuchters über Wochen ausführlich dargelegt. (Was, es gibt noch mehr Religionen neben dem Judentum? Hat mir keiner gesagt, nicht in der Schule)
Bereitet der Inhalt unseres Lehrplans wirklich auf das Leben vor oder ist er geprägt von den Erwartungen unserer Wirtschaftsbosse an die zukünftigen Zumwinkels und Hartz´s dieser Welt. Leuchtende Vorbilder unserer Gesellschaft.
Und würden Nutella-Schokocreme-Infusionen evtl. auch in unseren deutschen Schulen helfen?
Fragen über Fragen.
Deswegen noch eine allerletzte.
Wäre Bayern wirklich so oft Meister geworden, hätten seine Trainer Beamtenstatus?
Dienstag, Mai 27, 2008
Rausschmeissen oder Sitzenbleiben lassen ?
Eingestellt von Dietmar um 4:56 AM
Labels: Kinder-Kinder, Wirtschaft
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