Mittwoch, August 10, 2011

black monday-Gerüchteweise

Der berüchtigte „Schwarze Montag“ war gestern. Heutzutage gibt es auch noch den „Schwarzen Dienstag“, den Schwarzen Mittwoch, den „Schwarzen Donnerstag“..... Eigentlich momentan nur noch schwarze Tage. Tage der Trauer, der tiefen Depression unter Politikern, Wirtschaftsweisen, Griechen und Investmentbänkern.
Man traut sich ja schon gar nicht mehr, einen Blick in den Wirtschaftsteil der Bildzeitung zu werfen. Die Welt am Rande des Untergangs, nur noch einen Euro vom Abgrund entfernt. Ein künstlich aufgeblähtes Finanzsystem kurz vor dem Zusammenbruch.

Steht es denn wirklich so schlimm um unsere Weltwirtschaft? Und wer hat denn jetzt eigentlich bei wem so viele Billionen Schulden? Können die sich nicht gegenseitig ein paar Schulden erlassen und Ruhe ist? Und wenn Amerikanische Staatsanleihen nur noch Schrottwert haben, beginnt dann eine Massenflucht in den Schweizer Franken? Wobei, mal ganz nüchtern betrachtet. Mal so über Nacht ein paar Billionen Dollar und Staatsanleihen in Schweizer Franken umzutauschen ist nun auch nicht so einfach. Wie viele Schweizer Fränkli gibt es überhaupt? Und was hätte das für einen Einfluss auf den eh´schon hohen Edamer-Kurs. Jedenfalls sind wir wohl an einem Punkt der Globalen Marktwirtschaft angelangt, an dem auch die hellsten Köpfe keinen Rat mehr wissen.
Wenn man die führenden Europaköpfe so vor den Brüsseler Toren debattieren sieht, könnten das auch Physikstudenten sein bei der Erörterung der irrationalen Quantentheorie im Vierdimensionalen Zeit-Raum-Kontinuum.

Vielleicht auch, weil das was da seit langer Zeit passiert, nicht mehr nur mit reinem Zahlenwerk zu tun hat. Galt die Wirtschaftswissenschaft immer als trockenes, Mathematiklastiges Fach, muss ein moderner Wirtschaftswissenschaftler mindestens als Nebenfach Wirtschaft- und Betriebsspsychologie studiert haben. Wie platziere ich am günstigsten ein Gerücht, wie halte ich einen Investmentbanker vom Sprung ab oder bringe ihn dazu? Was tun bei Panikattacken und Schlafstörungen bei Aktientiefstständen oder Schuldenkrisen? Mobbing als Mittel der Kommunikation und Mitarbeitermotivation.

Gerüchte, Wahrscheinlichkeitsvermutungen und Tratsch bestimmen die Welt von Heute. Es hat schon seinen Grund, warum -gerüchteweise- immer mehr radikalislamische Fundamentalisten statt Maschinenbau oder Elektrotechnik nun Wirtschaftspsychologie an Deutschen Universitäten studieren.
Es ist doch viel einfacher, resourchenschonender und effektiver, ein paar Gerüchte zu streuen, als ein paar Flugzeuge in irgendwelche Hochhäuser zu steuern.
Auch diese supermoderne, vollautomatisch handelnde Brokersoftware, so habe ich aus unbestätigten Quellen gehört, soll ja in Wirklichkeit von der Achse des Bösen entwickelt worden sein.
Ideal ist es natürlich auch, sich in die Chefetagen maßgeblicher Ratingagenturen einzuschleusen. Ist dies einmal gelungen, steht dem Anschlag auf die westliche Kultur nichts mehr entgegen.

Andererseits. So ganz verstehe ich die Panik an der Börse auch nicht. Geld verliert doch nur, wer verkauft. Wenn also keiner verkauft, verliert auch keiner Geld und Schluss. So erklären das einem doch immer die Verkäufertypen. Ganz einfach. Also warum die ganze Hektik. Stay Cool, lieber Aktionär. Bei Kursgewinnen machst du doch auch nicht so ein Drama draus.
Aber das ist halt alles Psychologie. Oder besser: Massenpanik.

Übrigens liebe Gold-Fans. Ich habe gehört, in der Eifel sollen riesige Goldvorkommen gefunden worden sein. Das könnte den Goldmarkt zum Einbrechen bringen. Und die Schweizer sind völlig verzweifelt und überlegen die zwangsweise Einführung des Euro, weil der internationale Markt sämtliche Barbestände an Franken aufgekauft hat und nun keine flüssigen Zahlungsmittel mehr vorhanden sind.

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