Oder wie es treffender in der 2007 auf BBC gelaufenen Serie hieß: "Die-Baby-Ausleiher"
Es gab ja schon immer unzählige Möglichkeiten, diese kleinen Quertreiber loszuwerden.
Diese nörgelnden, zickenden und in dicke stinkende Pampers verpackte wehrlose Wesen. Manche geben diese zarten Wesen gleich nach der Geburt zur Adoption frei, andere erst später.
Manchmal -wenn man lange genug wartet- holt sie das Jugendamt aus ihren abgedunkelten Zimmern.
Andere (fälschlicherweise auch Eltern genannt) lassen sie auf der Toilette liegen oder schwingen sie locker aus dem Handgelenk gegen die Wand oder werfen sie einfach aus dem Fenster.
Deutschland deine Kinder. Was tut ihr ihnen nur an.
Vielleicht haben sie von dem Versuch gehört, in dem in den Anfängen der Psychologie ein Kind mal zu Testzwecken ohne Bezugsperson und Kommunikation in ein Zimmer gesperrt wurde. Weil angrenzend ein Teich mit Fröschen war, konnte das Kind zwar nicht sprechen, aber um so besser quaken.
Das wäre so, wie wenn sie ihr Kind frühstmöglich vor die privaten Sender setzen und von Morgens bis Abends mit Soaps berieseln.
Da brabbelt das Kleine irgendwann auch nur noch völlig unverständlich vor sich hin.
Aber jetzt gibt es eine weitere Möglichkeit:
Verleihen sie ihren kleinen Liebling doch mal an RTL: "Erwachsen auf Probe"
Da können sie ihren Allerliebsten dann von völlig unerfahrenen Groupies, die ihre eigenen Kinder später mal abtreiben lassen wollen (so sagt zumindest Nadine), liebevoll wickeln, knutschen und verwöhnen lassen. Und wenn der eine oder andere mal vom Wickeltisch knallt: Was soll´s. Collateral-Schäden sind halt nie zu vermeiden.
Und idealerweise kann dann Dr. House ja noch in Erscheinung treten und die schlimmsten Folgeschäden reparieren. Möglich ist dann später ja allenfalls noch ein Gastauftritt bei der Psychologin Kallwas: "Frühkindliches Trauma durch RTL-Serienauftritt"
Da fragt man sich natürlich: Wo sind denn die lieben Omas und Ur-Omas geblieben, die ihre Erfahrungen im Wickeln und Füttern weitergeben? Ist unsere Gesellschaft inzwischen so isoliert, das Teenies aus derartigen Sendungen den Umgang mit Kindern erlernen müssen?
Also wenn ich mir eine Sendung nicht angucken werde, dann bestimmt diese:
OK, offen gesagt. Das ist jetzt so, wie wenn man zu einem Kind sagt:
"Diese Tür da darfst du nie öffnen. Niemals. Da ist was ganz Geheimes dahinter. Also nie und niemals öffnen"
Aber trotzdem. Die momentane Schwemme von Soaps und Unterhaltungsdokus für geistig Unterentwickelte ist nicht mehr normal. Selbst Big Brother läuft ja noch. Wer schaut sich das denn eigentlich noch an? Da kann man eigentlich nur noch abschalten. Sofern man noch die nötige geistige Willenskraft aufbringt.
Montag, Juni 01, 2009
Erwachsen auf Probe
Eingestellt von Dietmar um 10:26 AM
Labels: Gesellschaft, Multimedia und Internet
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